Die Verdauung am Lebensanfang
Wie Sie Ihr Baby unterstützen können
Um der drückenden Luftansammlung in Babys Bäuchlein vorzubeugen oder vorhandene Beschwerden zu lindern, haben wir für Sie ein paar hilfreiche Tipps gesammelt. Dabei wird nicht jede Maßnahme sofort den erwünschten Erfolg bringen. Jedes Baby ist anders und reagiert ganz individuell. Lassen Sie sich nicht entmutigen und probieren Sie eine Maßnahme einige Tage aus, bevor Sie etwas neues testen.
- Lassen Sie Ihr Baby nach jedem Trinken konsequent Aufstoßen. Beim „Bäuerchen“ entweicht die drückende Luft im Bäuchlein, bevor sie weiter in den Darm wandert und Blähungsschmerzen verursachen kann. Dabei kann es für das Baby besonders entspannend, wenn es über Ihre Schulter gelegt wird: Das optimierte "Bäuerchen" - Der Kinderarzt vom Bodensee - YouTube
- Tragen Sie Ihr Baby häufig in einer Baby-Trage! Eine angewinkelte Beinhaltung, der enge Körperkontakt und das sanfte Schaukeln beugen nicht nur Blähungen vor, Sie können Ihr Baby bei Schmerzen und Krämpfen auch optimal entspannen.
- Schaukeln auf dem Pezziball: manche Babys bevorzugen sachte Bewegungen, andere mögen es kräftiger.
- Tragen Sie Ihr Baby im Fliegergriff. Durch den sanften und gleichmäßigen Druck des Unterarmes auf das Bäuchlein kann der Abgang der drückenden Gase unterstützt werden.
- Tropfen mit Diemticon (z.B. Lefax Pumpliquid). Der Entschäumer wird nach der Milchmahlzeit gegeben und baut Gasblasen im Darm ab. Der Wirkstoff wird im Darm nicht resorbiert, weshalb er auch schon für Neugeborene angewendet werden kann.
- Wärme wirkt krampflösend: Ein warmes Bad (Badzusatz 1-2 Tropfen Kümmelöl plus 1 EL Muttermilch) oder ein Kirschkernkissen, das aufs Bäuchlein gelegt wird, entkrampfen den Darm und wirken entspannend.
- Für Flaschenbabys stehen spezielle Saugaufsätze (z.B. Medela Calma) mit kleinerem Loch zur Verfügung, die weniger Luft zurückfließen lassen.
- Es gibt Hinweise, dass probiotische Tropfen mit Milchsäurebakterien (Bigaia Tropfen) die Darmbesiedelung mit nützlichen Bakterien unterstützen und bei gestillten Babys in den ersten drei Lebensmonaten Beschwerden lindern kann. In einer unabhängigen Studien (DOI: 10.1542/peds.2006-1222; 10.1016/j.jpeds.2014.09.020) konnte durch die tägliche Einnahme von die tägliche Schreidauer um ca. 1 Stunde reduziert werden.
- Auch die Homöopathie bietet Therapien für kolikartige Säuglingsbeschwerden an: Chamomilla, Belladonna und Lycopodium in einer Potenz von D12 sind bewährte Heilmittel bei akuten Krampfzuständen.